Historisch: Neue Synagoge in Magdeburg feierlich eröffnet
Festlicher Einzug der Thorarollen am 8. Dezember
Der Neubau wurde vor allem durch das große Engagement in der Zivilgesellschaft möglich und zeigt den starken Zusammenhalt in der Magdeburger Bevölkerung.
Die Zeremonie begann mit einem Gebet des Landesrabbiners Daniel Fabian und der Begrüßung durch Khalia Fradkin, Vorstandsmitglied der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg. Oberbürgermeisterin Simone Borris und Ministerpräsident Dr. Rainer Haseloff überbrachten in ihren Redebeiträgen Glückwünsche der Stadt Magdeburg und des Landes Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus sprachen der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, und der Landesbischof der Evangelischen Kirchen in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer.
Die Vorsitzende des Fördervereins Neue Synagoge Magdeburg e.V., Waltraut Zachuber, würdigte den Anlass mit einem Geschenk an die Gemeinde und Bauunternehmer Frank Toepel übergab symbolisch die Schlüssel. Die Vorstandsvorsitzende der Synagogen-Gemeinde, Inessa Myslitska, bedankte sich herzlich für die Unterstützung und Wertschätzung aller Beteiligten. Musikalisch begleitet wurde das Programm durch Rabbiner Zolt Balla sowie Violinistin Vera Kagan und Pianistin Anna Grinberg.
Aufgrund des sehr begrenzten Platzangebotes und den aktuell erhöhten Sicherheitsbestimmungen konnten nur geladene Gäste teilnehmen. Es besteht jedoch die Möglichkeit sich für einen Termin zum Tag der offenen Tür anzumelden.
Die Eröffnung der Synagoge fand im Rahmen der „Festtage der jüdischen Kultur in Magdeburg“ statt. Ein Höhepunkt war das Spalier für den festlichen Einzug der Thorarollen in die Neue Synagoge am 8. Dezember.
Magdeburger haben Hand in Hand zusammengearbeitet
Als die Synagogen-Gemeinde 1999 den Neubau einer Synagoge für Magdeburg beschloss, sicherte der damalige Oberbürgermeister Dr. Willi Polte durch die Gründung des Fördervereins „Neue Synagoge Magdeburg“ e.V. die Unterstützung der Stadt zu. Im Jahr 2019 schenkte die Landeshauptstadt der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg ein Grundstück in der Julius-Bremer-Straße 3, sodass der Neubau unweit vom Standort der vorigen Synagoge realisiert werden konnte.
Der Bau und die Sicherung des neuen Gebäudes haben finanzielle Mittel von insgesamt 7,6 Millionen Euro beansprucht. Ein maßgeblicher Anteil von rund 6,8 Mio. Euro wurde durch das Land Sachsen-Anhalt bezuschusst. Die Synagogen-Gemeinde brachte sich mit einem Eigenanteil von etwa 300.000 Euro ein. Durch die Unterstützung der Menschen Magdeburgs konnten in den vergangenen Jahren Spenden in Höhe von rund einer halben Million Euro zusammengetragen werden.
Damit ist die Neue Synagoge ein herausragendes Beispiel für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Landeshauptstadt und ein klares Zeichen für die Zugehörigkeit des Judentums zu Magdeburg. Allen Beteiligten und Unterstützenden gebühren große Anerkennung und ein herzlicher Dank.