Wenn eine Tuberkulose außerhalb der Lunge vorliegt, so geht keine Ansteckungsgefahr daraus hervor.
Bei einer ansteckungsfähigen Lungentuberkulose kann man sich über das Einatmen feinster erregerhaltiger Tröpfchen infizieren. Hierfür ist ein enger Kontakt zu dem Erkrankten erforderlich.
Die Ansteckung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie
- Menge und Stärke der Erreger
- Intensität und Länge des Kontaktes
- Empfänglichkeit der Person (Stärke des Immunsystems)
Um eine Verbreitung der Erkrankung zu verhindern, leitet die Tuberkuloseberatung gezielte Maßnahmen im Rahmen der Umgebungsuntersuchung ein:
- über den Erkrankten werden alle relevanten Kontakte nach festgelegten Kriterien ermittelt
- gerne können sie sich auch als Kontaktperson direkt ans Gesundheitsamt wenden
- relevante Kontaktpersonen werden im Gesundheitsamt untersucht – Hausbesuche sind nach Absprache möglich
- bei Kindern als Kontaktperson wird die Kinderklinik des Universitätsklinikums miteinbezogen
Wenn Sie relevanten Kontakt zu einer erkrankten Person hatten, erhalten Sie eine Einladung zur Blutuntersuchung vom Gesundheitsamt, um eine Infektion oder Erkrankung auszuschließen. Bei Vorliegen bestimmter Kriterien (sehr enger Kontakt/ bestehende Krankheitssymptome) überweisen wir Sie darüber hinaus direkt zum Röntgen der Lunge.
Diese Untersuchungen sind für Sie kostenlos.
Frühestens 8 Wochen nach dem letzten Kontakt können Antikörper gegen das Tuberkulosebakterium im Blut nachgewiesen werden, sodass die Blutuntersuchung erst nach Ablauf der 8 Wochen durchgeführt werden kann.
Ein Nachweis der spezifischen Antikörper bedeutet nicht gleich Erkrankung, sondern lediglich, dass der Körper Kontakt mit dem Bakterium hatte. In der Mehrheit der Fälle bricht die Krankheit nicht aus, weil die körpereigene Immunabwehr die Erreger eindämmt oder unschädlich macht. Lässt die Immunabwehr nach, kann die Erkrankung auch erst nach Jahren oder Jahrzehnten ausbrechen. Für Kinder und Immungeschwächte ist das Risiko für eine Ansteckung und für eine Erkrankung höher.
Ist der Test negativ, so kann eine Infektion ausgeschlossen werden.
Ist das Testergebnis positiv, so folgt zum Ausschluss einer Erkrankung ein Röntgen der Lunge, falls nicht vorher geschehen.
Da das Risiko eine Erkrankung zu entwickeln in den ersten beiden Jahren nach Ansteckung am größten ist, wird die Röntgenuntersuchung in diesem Zeitraum mehrfach wiederholt. Das Gesundheitsamt begleitet sie für die Dauer der Untersuchungen.
Bei positiven Blutergebnis bestehen keine Einschränkungen für Sie: Sie sind nicht krank und nicht ansteckend. Die Röntgenkontrollen sind Vorsichtsmaßnahmen.
Falls Symptome wie
- anhaltender Husten
- unerklärte Gewichtsabnahme
- Fieber
- Nachtschweiß
auftreten sollten, stellen sie sich bei einem Arzt vor und melden Sie sich bei uns.